Wunderschöne Berge im Norden Perus
Warst du schon einmal in Peru unterwegs?
Dann hast du vermutlich die typischen Highlights des Landes kennen gelernt, z.B. Cusco und Machu Picchu, den Colca Canyon und Arequipa oder die schwimmenden Inseln am Titicacasee?
Dann sind jetzt die Orte dran, von denen du vielleicht noch nicht so oft gehört hast, die aber nicht weniger schön sind, eher noch viel beeindruckender, weil du den Moment der Entdeckung nicht mit hunderten anderen Touristen teilst.
Ich möchte dir heute eine Tour in der Cordillera Blanca vorstellen. Diese Bergkette im Norden Perus ist vor allem bei Trekkern und Bergsteigern bekannt und beliebt.
Ich reiste nach Huaraz, der Hauptstadt dieser Region, weil ich mich für die 4-tägige Wanderung auf dem Inka Trail (bei Cusco) vorbereiten wollte. Diese Tour stand ca. 2 Wochen später auf meinem Plan. Aus Mexiko kommend, wo ich nicht sonderlich aktiv gewesen war beim Anschauen von wunderbaren Maya-Pyramiden und Traumstränden auf der Yucatán-Halbinsel, wusste ich, dass ich auf jeden Fall noch ein paar Wanderungen in größeren Höhen machen musste, um die nötige Kondition zu haben.
Berge ziehen mich immer wieder in ihren Bann. Das majestätische Aussehen, die eigene Überwindung, einen Schritt vor den anderen zu setzen und somit eine lange Tour zu beginnen, von der ich anfangs noch nicht erahnen kann, wie viele Anstiege, Täler und Gesamthöhenmeter ich überwinden muss und schließlich die Glückshormone in den Adern, wenn ich den Gipfel bestiegen habe und der Stolz, der einem ein wohlig-warmes Gefühl im Herzen gibt. Es beseelt mich einfach, wenn ich es mal wieder geschafft habe, meine Komfortzone zu verlassen und dafür werde ich auch meist mit einer tollen Aussicht belohnt.
Zugegeben: das macht mich schon irgendwie süchtig. Vielleicht geht es dir da ähnlich?
In diesem Beitrag soll es nun um eine wunderschöne Wanderung in der Cordillera Blanca gehen:
Wanderung zur Laguna 69
Die wunderschöne Laguna 69 liegt ca. 100 km nördlich von Huaraz im Huascarán Nationalpark. Ich empfehle dir die Tour in einer Gruppe zu unternehmen und möglichst mit einem erfahrenen Bergführer, denn die Wanderwege in den Anden sind leider meist nicht so gut ausgeschildert, wie wir das von unseren Mittelgebirgen in Deutschland oder von den Alpen kennen.
Ich hatte die Tour bei einer Agentur vor Ort gebucht und fuhr mit sieben weiteren Backpackern, dem Bergführer und dem Busfahrer gemeinsam in einem Kleinbus Richtung Nationalpark. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden.
Zunächst ging es vorbei an Feldern, die meist noch mit Hilfe von Ochsen bearbeitet werden, weil Traktoren einfach zu teuer sind. Die hiesigen Bauern bauen meist auch „nur“ für den Eigenbedarf an und wenn Agrarprodukte verkauft werden, dann lediglich auf dem Markt vor Ort.
Vorbei ging es weiter an zwei wunderschönen türkisfarbenen Seen, namens Laguna Hombre (Mann) y Laguna Mujer (Frau) oder aber „Lagunas de Llanganuco.“ Hier kann man einen schönen Foto-Stopp einlegen.
Schließlich gelangten wir nach weiteren 5 km zum Parkplatz, der sich in der ersten der vielen darauffolgenden Haarnadelkurven befindet, die sich den Berg hinaufwinden. Gestartet wird auf einer Höhe von ca. 3850 m. Die Strecke bis zur Laguna 69 beträgt „nur“ ca. 7km, aber die haben es in sich.
In dieser Höhe ist die Luft schon etwas dünner, weshalb du wirklich gut akklimatisiert sein solltest, bevor du diese Tour unternimmst. Zunächst ging es über eine Ebene, die mit Gras bewachsen war, und auf der Kühe grasten. Das ließ mich unweigerlich an die Kühe in den Alpen denken, wobei die hiesigen Kollegen deutlich schmaler waren und sich bei den Meisten die Knochen durchs Fell abzeichneten.
Nach einem ersten Atem-raubenden Anstieg kamen wir an einem See an. „Juchu, geschafft,“ dachte ich. Doch weit gefehlt. Das war erst die Laguna 68…die Laguna 69 liegt noch etwas weiter oben. Also ging es noch einmal den Berg hinauf. Nach insgesamt ca. 750 Höhenmetern erreichten wir unser Ziel: der Bergsee Laguna 69 lag türkisfarben und wunderschön vor uns. Alles war still und friedlich, nur der Wasserfall, der sich am gegenüberliegenden Felsen hinabstürzte in den See erzeugte eine Geräuschkulisse. Wow!
Es war so schön und dennoch konnte ich nicht lange bleiben, denn der Wind war kühl und natürlich hatte ich geschwitzt. Trotz Wechselkleidung, Handschuhen und Mütze fror ich und auch den anderen ging es so. Wir machten nur ein paar Fotos und ein kleines Mini-Picknick und traten dann den Rückweg an.
Unsere Gruppe war so schnell, dass wir nach 4 Stunden und 20 Minuten bereits wieder am Auto ankamen, in dem unser Fahrer seelenruhig schlief. Mit solchen „Sportskanonen“ hatte er anscheinend nicht gerechnet.
Abschließend noch ein paar nützliche Tipps zur Vorbereitung
- Kleide dich nach dem „Zwiebelprinzip,“ je nachdem zu welcher Saison du unterwegs bist (Regenzeit oder Trockenzeit) kann es sehr kühl aber auch sehr warm sein
- Packe ausreichend Wasser ein (3 Liter solltest du dabeihaben – 2l mit auf die Wanderung nehmen und 1l im Auto lassen für die Rückfahrt)
- Nimm eine Kopfbedeckung mit (am besten Basecap und Mütze, sicher ist sicher)
- Wenn du in der Trockenzeit unterwegs bist, wirst du sicherlich eine Sonnenbrille brauchen (denke beim Kauf der Brille an den UV-Schutz)
- Feste und gut eingelaufene, knöchelhohe Wanderschuhe ermöglichen dir einen sicheren Tritt
- Wenn du leicht ins Schwitzen kommst, rate ich dir Wechselklamotten einzupacken, damit du die untersten Schichten austauschen kannst (trockene Kleidung fühlt sich extrem gut an)
- Es gibt unterwegs keine Imbissbude (zumindest war das 2012 so, wenn du andere Erfahrungen gemacht hast und diesen Artikel liest, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du deine Erfahrungen mit allen über die Kommentar-Funktion teilst), also packe ausreichend Essen ein (Trockenfrüchte, Müsliriegel, Bananen, Äpfel oder Sandwiches geben dir neue Energie)
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