Gerade als Frau sollten wir uns ganz genau mit unserem Gepäck beschäftigen und entscheiden, ob es wirklich wichtig ist, dieses oder jenes Kleidungsstück einzupacken. Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass ich zu viel Gepäck auf meiner 5-monatigen Reise dabeihatte. Aus Mexiko, meinem ersten Reiseland, musste ich dann ein Paket zurück nach Hause schicken, um ein paar, mir wichtige Kleidungsstücke und ein paar erste Souvenirs nicht mehr jeden Tag auf meinen Schultern tragen zu müssen. Ich hatte einfach nicht bedacht, dass man unterwegs ja auch das ein oder andere Erinnerungsstück kaufen möchte und dementsprechend seine Reise mit etwas Platz im Rucksack starten sollte.
Reisegepäck
Mein Reisegepäck bestand aus einem 55-Liter-Rucksack von vaude auf dem Rücken und einem 28-Liter Rucksack der Marke deuter auf meinem Bauch. Da ich den kleineren Rucksack vorn tragen wollte, entschied ich mich gegen einen Rucksack mit Transpirations-Abstandshalter. In diesem waren die wichtigen Dokumente, mein Laptop, Reiseführer, Kabel und Schlösser, mein Fotoapparat und alles, was nicht mehr in den großen Rucksack hinein gepasst hatte, drinnen. (Das war manchmal echt viel. Dann war der Moment gekommen, an dem ich ein Paket nach Hause schicken musste 😉 ) Den kleinen Rucksack nutzte ich dann immer vor Ort, um alle wichtigen Dinge auf Ausflügen und Erkundungen dabei zu haben. Der große Rucksack blieb dann immer im Hostel stehen und wurde nur beim Reisen von Ort zu Ort bewegt. Schließlich hatte ich noch einen dünnen Faltrucksack dabei, den ich für Stadttouren nahm, wenn ich wirklich nicht viel Gepäck brauchte.
Dokumente und Unterlagen
- Reisepass: Du benötigst unbedingt einen Reisepass (Personalausweis ist nicht gültig). Das Reisedokument muss sich in einem guten Zustand befinden und zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein. Das gilt für jedes neue Land, was du bereist. Überlege also wie lang du insgesamt unterwegs sein willst und rechne dann zur Sicherheit die 6 Monate noch drauf.
Beschädigte Reisedokumente (z.B. ausgefranster Außeneinband, gelockerte Bindung der Seiten) können zur Einreiseverweigerung führen. Nähere Informationen zu jedem Land findest du unter: www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender - Internationaler Führerschein: Falls Du vorhast, dir mit anderen Backpackern zusammen einmal einen Mietwagen zu nehmen (das habe ich z.B. in Mérida, Mexiko gemacht und kann es dir auch in Argentinien oder Chile empfehlen), solltest du unbedingt deinen internationalen Führerschein mitnehmen.
- Visum: In den von mir bereisten Ländern (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru und Uruguay) war kein Visum erforderlich. Ich erhielt überall ohne Probleme ein Toristenvisum. Ich rate dir trotzdem die Seite vom Auswärtigen Amt zu studieren, um herauszufinden, wie die aktuellen Bestimmungen lauten: www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender
- Auslandsreisekrankenversicherungs-Nachweis (auf englisch!): Diese ist in allen Ländern erforderlich und sollte auch in englischer Sprache mitgeführt werden. Informiere dich rechtzeitig über die unterschiedlichen Anbieter (mind. 3 Monate im Voraus).
- Impfausweis ggf. Allergiepass: Da ich kein Arzt bin, darf ich hierzu keine Aussagen machen. Mein Tipp: dein Allgemeinarzt wird vermutlich nicht die genauen Bestimmungen für dein Reiseland kennen. Daher rate ich dir ein Tropeninstitut aufzusuchen, wo sie auf Reiseimpfungen spezialisiert sind.
- Notfallinfos: Sicher ist sicher. Du solltest auf jeden Fall wissen, wo sich die deutsche Botschaft in jedem der zu bereisenden Länder befindet.
- Adressliste für Postkarten: Deine Familie und Freunde freuen sich sicherlich über eine Karte mit Orten zum Träumen 🙂
- Flugticket (Bahncard und Zugticket): Die Tickets hast du wahrscheinlich gar nicht mehr als ausgedruckte Variante dabei, sondern als E-Ticlet auf deinem Smartphone. Wichtig ist, dass du sie am Flughafen bzw. in der Bahn griffbereit hast zum Vorzeigen.
- Reiseführer: Ich habe für mein erstes Reiseland Mexiko noch einen Lonely Planet dabei gehabt. Den habe ich allerdings wegen seines ordentlichen Gewichts während meiner Reise auseinander genommen und mir nur die Teile behalten, in denen die Orte beschrieben waren, die ich bereisen wollte. Später habe ich mir Informationen immer im Internet zusammengesucht und in meinem Notizheft die wichtigsten Sachen wie z.B. eine Auswahl an Hostels für den nächsten Reiseort notiert (meist 2, für den Fall, dass das erste schon ausgebucht ist).
- Wegbeschreibung Flughafen – 1. Hostel: Ich rate dir, immer genau nachzusehen, wo dein Hostel in der nächsten Stadt liegt, um dem Taxifahrer genaue Anweisungen geben zu können. Das wirkt selbstsicher und erhöht die Chance, gut anzukommen.
- Kopien wichtiger Dokumente erstellen und im eigenen E-Mail-Postfach abspeichern:Das kann ich nur jedem empfehlen. Ich hatte zum Glück nirgendwo Probleme und benötigte die Kopien nicht.
Geld und Finanzen
- Kreditkarte: Ich empfehle dir eine Bank, bei der du kostenlos weltweit dein Geld an allen Automaten abheben kannst. Die DKB bietet z.B. so eine Kreditkarte. (Ich selbst habe auch eine DKB Visa-Card)
- Maestro Bankkarte: Nur für den Notfall, falls die Kreditkarte am Bankautomaten mal nicht funktionieren sollte. Mit der Maestro-Card ist das Geld-Abheben meist kostenintensiv. Allerdings kannst du mit dieser meist günstiger direkt bezahlen als mit einer Kreditkarte (z.B. im Restaurant).
- Bargeld in der Währung des Landes, was du zuerst bereist: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, holst du dir bereits in deinem Heimatland ein paar Scheine in der Währung des Landes (für umgerechnet ca. 50 Euro), welches du dir als erstes anschauen willst. Es gibt zwar immer Automaten am Flughafen, bei denen du gleich Geld abheben kannst, aber du bist da erstens schwer mit deinem Gepäck beladen, denkst vielleicht nicht dran und wer weiß, was sonst noch dazwischenkommt. So fühlst du dich von Anfang an sicher.
- Bargeld in US-Dollar (Notfallreserve): ca. 100-200 US$: Diese Reserve stellte sich für mich als wirklich wichtig heraus. Ich hatte an einem Tag so viel Pech beim Geld-Abheben, sodass ich tatsächlich meine eiserne Reserve brauchte, um weiter reisen zu können.
- Bauchtasche: Für größere Geldbeträge, die du am Automaten abhebst oder für den Fall, dass du eine größere Summe zahlen sollst (z.B. Geführte Inka Trail-Wanderung), kann ich dir die dünnen Reisebauchtaschen empfehlen. Sie schmiegen sich schön am Körper an und fallen somit nicht so auf wie ein Brustbeutel oder eine normale Bauchtasche.
- Notfalltelefonnummern deiner Bank: Solltest du ausgedruckt dabei haben oder in deinem Notizbuch stehen haben.
- Kleines Portemonnaie oder Brustbeutel: Für die alltäglichen Einkäufe auf dem Markt ist die Bauchtasche zu umständlich. Da habe ich tatsächlich meist ein kleines Lederportemonnaie von einem meiner vorherigen Aufenthalte in Bolivien genutzt.
Hygiene
Aus Erfahrung empfehle ich bei Shampoo und Duschbad nur jeweils eine kleine Flasche mitzunehmen (Hotelfläschchen tun es meiner Meinung nach auch) und den Rest dann vor Ort im jeweiligen Reiseland zu kaufen. Es sei denn, man schwört auf ein bestimmtes Haarwaschmittel, dann muss Frau dieses natürlich mitnehmen 😊 Bei Hygiene-Artikeln wie Tampons habe ich die Erfahrung machen dürfen, dass es besser ist, eine ausreichende Zahl von zu Hause mitzunehmen, da es diese Sachen nicht immer und überall zu kaufen gibt. Besser für die Umwelt ist natürlich eine Menstruationstasse. Und schließlich möchte ich dir noch empfehlen, deine eigene Zahncreme mitzunehmen, weil diese in anderen Ländern manchmal echt furchtbar schmeckt.
- Haarbürste (zusammenfaltbar)
- Haargummi
- Zahncreme; vielleicht auch 2 Tuben, je nachdem wie viele Monate du unterwegs sein willst
- Zahnbürste
- Haarwaschmittel und Duschbad (umweltfreundlich, wenn du nachhaltig reisen willst)
- Seifenstücke in einer Dose (die kleinen vom Hotel einfach mal mitnehmen und 2-3 sammeln für deine Reise)
- Menstruationstasse (für Nachhaltigkeit)
- (Kontaktlinsen und Zubehör)
- Lippenbalsam mit UV-Schutz
- Nagelpflegeset
- Ohrenstäbchen (ein paar, nicht die ganze Packung 😉)
- Schminkutensilien/Abschminktücher (für den ein oder anderen geselligen (Tanz)-Abend
- Sonnencreme (Nimm lieber eine Creme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, wenn du vorhast, in den Anden wandern zu gehen)
- Tampons/Damenhygieneartikel (falls nötig neben der Menstruationstasse)
- Taschentücher (für den Start 2 Packungen)
- Verhütungsmittel (Pille/Kondome)
- Waschmittel für die Reise (z.B. rei in der Tube)
Kleidung
Je nach Reiseland wirst du mal etwas dünnere Kleidung, mal etwas dickere Kleidung benötigen. Der Zwiebel-Look ist dafür bestens geeignet. Empfehlenswert sind atmungsaktive Kurz- und Langarmshirts, Fleecejacke bzw. -pullover, eine dünne Regenjacke, falls du nur in wärmeren Gefilden unterwegs bist und eine Wind- und Wetter-Allrounder-Jacke, wenn du auch in die Berge willst. Außerdem unbedingt eine Kopfbedeckung für kaltes und heißes Wetter, so wie eine Sonnenbrille. Schließlich auch ein schickes Oberteil oder ein dünnes Kleid, wenn du mal mit anderen Backpackern tanzen gehen willst. Bei den Schuhen kann ich dir raten 1 Paar normale Turnschuhe einzupacken, sowie ein Paar wasserfeste Sandalen und schließlich ein eingelaufenes Paar Wanderstiefel, wenn es dich, wie mich in die Berge zieht.
- Wind- und Wetter-Allrounder-Jacke oder Regenjacke
- 2 Fleecejacken und/oder -pullover
- 2 Baumwoll-T-Shirts
- 2-3 atmungsaktive T-Shirts
- 1 atmungsaktives Langarm-Shirt
- 2 Langarm-Trekkingblusen, die sich zu kurzärmligen Blusen umändern lassen
- 2 Trekkinghosen, deren Hosenbeine man teilweise abmachen kann, um sie zu kurzen Hosen zu machen
- 4 Paar normale Socken, 2 Paar Trekkingsocken
- 1 Paar Kompressions- / Reisekniestrümpfe
- 1 Paar Wollsocken für kalte Füße im Flugzeug oder Bus
- Unterwäsche (für 1 Woche)
- 2 Sport-BHs und 1 normaler BH
- Schlafanzug
- Badesachen
- Mütze/Basecap/Hut
- Buff-Tuch (als Halstuch oder als Kopftuch tragbar)
- Sonnenbrille
- 1 „Ausgeh“-Kleid
- 1 Paar Turnschuhe
- 1 Paar wasserfeste Sandalen, die du auch mit deinem „Ausgeh“-Kleid kombinieren kannst
- 1 Paar Flip Flops, die du gleichzeitig als Badelatschen nutzen kannst
- 1 Paar Wanderstiefel
Technik und Ausrüstung
Bei der Ausrüstung hat sich für mein Gefühl einiges getan. Ich kannte damals weder Vakuum-Kompressionsbeutel noch Packwürfel. Diese scheinen mir allerdings sehr sinnvoll, um das Gepäck so klein wie möglich zu bekommen. Den faltbaren Tagesrucksack fand ich persönlich immer sehr angenehm bei Tagesausflügen vom Hostel aus. So konnte ich meine beiden größeren Rucksäcke im Schließfach des Hostels lassen und nur mit dem leichten Faltrucksack und ein bisschen Proviant losziehen.
- Faltbarer Tagesrucksack für Ausflüge
- Trekkingrucksack 50-60l (auf dem Rücken) + Regenhülle
- Tagesrucksack ca- 25-30l (auf dem Bauch) + Regenhülle
- Dry Back/Packsack, für diejenigen von euch, die eine gute Kamera-Ausrüstung dabei haben
- Packwürfel/Kleidertaschen
- Vakuum-Kompressionsbeutel
- ZIP-Beutel für Handgepäck
- Spiegelreflexkamera oder Digitalkamera inkl. Schutzhülle und Ladegerät
- Speicherkarten
- Smartphone inkl. Ladekabel
- Evtl. kleines Stativ
- Kopfhörer
- Stirnlampe
- Steckdosen-Adapter
- 2 Vorhänge-Schlösser für deinen Schließschrank im Hostel und fürs Kabel (siehe unten)
- Kabel zum Anschließen deines Rucksacks im Bus
- Wäscheleine und Klammern
- Stöpsel (für die Handwäsche)
- 2 schnell-trocknende Handtücher (1 großes und ein Händehandtuch)
- Urinal
- Wiederverwendbare Wasserflasche
- Kleine Tasche mit Nadel&Faden, ein paar Sicherheitsnadeln, 1 Rolle Klebestreifen
- Aufblasbares Kopfkissen bzw. Nackenhörnchen
- Schlafbrille
- Ohrstöpsel gegen Schnarcher
- Schlafsack-Inlett, falls du vor hast, mehrtägige Wanderungen wie den Inka-Trail zu machen und dir vor Ort einen Schlafsack ausleihen willst. Das Inlett kommt in den Schlafsack, sodass du in deinem Inlett schläfst und ein etwas wohligeres Gefühl dabei hast.
- Schreibzeug
- Taschenmesser/Werkzeug
- Trillerpfeife, die du immer bei dir tragen solltest (als Abwehr-Mechanismus)
- Gepäck-Waage, falls du dir unsicher bist
Reiseapotheke
Die Reiseapotheke ist ein sehr wichtiger Bestandteil deiner Ausrüstung. Auch wenn du einen Großteil möglicherweise gar nicht nutzen solltest, nimm alles mit! Es gilt hier wirklich: „Besser man hat, als man hätte.“ Und wenn du danach alles wieder unangetastet mitbringst, umso besser! Achtung: Dies sind nur persönliche Empfehlungen meinerseits, ohne jegliche Garantie auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Sie ersetzen nicht das Beratungsgespräch beim Arzt!
- Erste-Hilfe-Set
- Blasenpflaster
- Pflaster
- Kohle-Tabletten gegen Durchfall
- Elektrolyte zum Wiederaufbau deines Mineralienhaushalts nach einem Magen-Darm-Vorfall
- Tabletten gegen Reiseübelkeit (Serpentinen oder starker Seegang)
- Malaria-Prophylaxe/ Stand-By-Produkt (je nach Reiseland, informier dich vorher!)
- Schmerztabletten (Kopfschmerzen)
- Fiebermittel
- (Herpes-Creme, wenn du zu Herpes neigst)
- Mückenschutzmittel für Haut und Kleidung
- Insektenstich-Heilsalbe
- Persönliche Medikamente
Unterhaltung
- Reisebericht von Antonia Ludwig: „Reisefieber – Als Frau allein durch Mexiko und Südamerika“, als Paperback oder E-Book 😉
- Evtl. E-Reader
- Evtl. kleiner Laptop
- 5 Würfel und eine Vorlage für Yatzy
* Meine Erfahrungen stammen von Reisen nach Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru und Uruguay
Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Hinweisen helfen und freue mich sehr auf dein Feedback.
Viel Vorfreude beim Vorbereiten und Packen wünscht dir Antonia
Ist noch etwas offen geblieben, was dir im Kopf rumgeistert und was ich hier noch nicht beantwortet habe?
Dann schreibe mir gern einen Kommentar oder eine PN an mail@reisen-befreit.de.
Ich unterstütze dich sehr gern bei der Realisierung deines Reisetraums.
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