Das Cuyabeno-Naturreservat, welches ich im Oktober 2014 besuchte, liegt östlich der Hauptstadt Quito (2.850 m). Dieses kann man nur im Rahmen einer geführten Tour von Lago Agrio aus besuchen.
Anreise
Von Quito nach Lago Agrio kam ich mit dem Bus, der mich über Nacht auf einer kurvenreichen ca. fünf Stunden dauernden Fahrt hinunter ins Tiefland brachte (Die Nachtfahrt hat den Vorteil, dass einem nicht so übel wird, wie tagsüber 😉). Es ist aber auch möglich einen Flieger zu nehmen, der einen in 20 min von Quito nach Lago Agrio bringt. Von dort aus ging es für mich weitere zwei Stunden bis nach Tierras Orientales, wo ein motorisiertes Kanu wartete, in dem ich zusammen mit der Reisegruppe den Fluss Aguarico hinab und später den Cuyabeno-Fluss hinauffuhr.
Die Kanu-Fahrt bis zur Dschungel-Lodge dauerte insgesamt drei Stunden. Dort angekommen, wurde ich von dem unendlichen Grün des Waldes, den Rufen verschiedenster Vögel und dem Geschrei von Affen empfangen. Die Lodge war recht einfach gehalten. Wir schliefen in offenen Holzhütten, was bedeutet, dass Insekten, Frösche und sonstige Kleintiere durchaus in unsere Zimmer gelangen konnten. Natürlich hatte ich ein großes Moskitonetz über meinem Bett hängen, welches ich immer sorgfältig in meine Bettspalten reinsteckte, um alle Kleintiere im Schlaf von mir fern zu halten. Prinzipiell habe ich ja nichts gegen die kleinen Krabbler und Brummer, aber im Schlaf wollte ich nicht von so einem „Freund“ überrascht werden.
Am ersten Abend nahm uns der Guide bereits auf eine kleine Nachtwanderung mit in den Dschungel. Das war vielleicht ein Gezirpe und Geknacke im Wald. Unglaublich! Schon allein diese Geräusch-Kulisse ist eine Reise in den Dschungel wert. Wir sahen vorwiegend Insekten und Spinnen, aber auch eine kleine Schlange war dabei.
2.Tag
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es dann auf eine mehrstündige Wanderung durch den Dschungel, auf der wir nicht nur Insekten und Frösche, sondern auch besondere Pflanzen und deren medizinische Bedeutung für die Einwohner des Dschungels kennen lernten. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch ein imposantes Gebilde, das von einem Baum hing und aussah wie ein riesiges langes Wespennest.
3.Tag
Am dritten Tag durften wir ein einheimisches Dorf bzw. dessen Einwohner, besuchen und beim Backen von Tortillas aus Maniok bzw. Yuca, wie die Wurzel bei den Einheimischen genannt wird, helfen. Angefangen vom Schälen der Wurzel über das, Raspeln, das „Trockenlegen“ und schließlich das Backen auf einem heißen Stein im Feuer, konnten wir den gesamten Prozess kennen lernen. Beeindruckend war, dass die trockenen Maniok-Krümel dann am Ende als Tortilla zusammenhielten, ohne dass dafür ein Bindemittel wie Fett oder Eier notwendig waren. Auf der Rückfahrt zur Lodge, als es bereits dunkel wurde, erspähten wir Kaimane und durften sogar Piranhas angeln. Diese aßen wir allerdings nicht, sondern warfen sie gleich nach dem Fangen wieder zurück ins Wasser, denn das Fischen ist im Cuyabeno-Naturreservat verboten.
4.Tag
Am vierten Tag fuhren wir mit dem motorisierten Kanu zu einer Salzlecke, an der sich grüne Papageien tummelten. Leider sahen wir keine Aras, aber dafür durften wir ein paar Mal die Rückenflossen von zartrosa-farbenen Flussdelfinen erblicken. Am Nachmittag besuchten wir schließlich noch eine Stelle am Fluss, an der sich tausende Schmetterlinge tummelten. Eine wahre Augenweide!!
Fazit
Die Tour in den Amazonas-Dschungel war für mich eine wunderbare und einzigartige Erfahrung. Bisher hat es mich in Südamerika immer in die Berge oder zu besonders kulturträchtigen Stätten gezogen, aber Ecuador ist ein Land, in dem besonders intensive Tier- und Pflanzenbeobachtungen möglich sind. Ich kann einen Dschungelbesuch nur jedem empfehlen und im Cuyabeno-Naturreservat habe ich persönlich die gute Erfahrung gemacht, dass es kaum Moskitos gab, was mich einerseits überraschte und andererseits sehr freute!!
Abschließend hier noch ein paar Ausrüstungs-Tipps:
- Taschenlampe bzw. Kopflampe (bevorzuge ich persönlich, um die Hände frei zu haben)
- Mosquito Spray bzw. Moskito-Flüssigkeit (bevorzuge ich, um nicht eklige Dämpfe einatmen zu müssen; ich hatte die Flüssigkeit mit und habe sie auch genutzt, obwohl ich wirklich kaum welche gesehen habe. Sicher ist sicher 😉 )
- Lange leichte Kleidung, aus Baumwolle ist von Vorteil, wobei ich auch mit Wanderblusen und -hosen aus synthetischen Materialien gut klarkam
- Sonnenbrille und Kopfbedeckung
- Fotoapparat oder Handykamera (Handy selbst funktioniert dort nicht) und eine wasserfeste Tasche dafür!
- Badesachen und Flipflops bzw. Badelatschen
- Reisetagebuch, um deine Erfahrungen aufzuschreiben, denn du erlebst so viel im Dschungel, dass es dir später schwerfallen könnte, dich im Detail an alles zu erinnern
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