Weihnachten und Jahreswechsel weit weg von daheim

Wie fühlt es sich an und was kannst du tun, damit dennoch Weihnachts-Stimmung aufkommt?

Du bist das allererste Mal über Weihnachten und den Jahreswechsel im Ausland, weit weg von daheim und fragst dich wie das werden soll? Egal ob auf einer selbst erwählten (Backpacking)-Reise oder aus dienstlichen Gründen. Das erste Mal ist immer sehr komisch.

Ich möchte meine Erfahrungen mit dir teilen und dir ein paar Tipps geben, wie du das Weihnachts-Feeling weit weg von zu Hause erzeugen kannst.

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Bisher habe ich Weihnachten drei Mal in meinem Leben weit weg von zu Hause erlebt.

Das 1. Mal war wirklich komisch und zugegebenermaßen etwas befremdlich, denn in den USA, wo ich 2001/2002 ein Highschooljahr verbrachte, feierten wir Weihnachten nicht am Heiligen Abend, sondern erst am 25.12. und dann auch noch früh morgens im Pyjama! Verkehrte Welt!

Unsere Geschenke ragten teilweise aus den sogenannten „stockings“ heraus bzw. lagen unter einem glitzernden und funkelnden, über und über mit Lametta und Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum. Der traditionelle Gänsebraten mit Klößen und Rotkraut fiel flach, stattdessen gab es Taco Chips mit Guacamole und später Burger. Mmhhh, nicht so das, was ich mir unter Weihnachten vorgestellt hatte. Dazu kam dann noch das Wetter, was nicht an Weihnachten erinnerte. In Houston, Texas wird es einfach nicht so kalt wie bei uns und Schnee fällt erst recht keiner.

Das 2. und 3. Mal Weihnachten und Silvester weg von daheim feierte ich jeweils in Bolivien.

2008 während meines Aufenthalts auf einem sozialen Projekt in El Alto bei La Paz durfte ich bei einer Gastfamilie wohnen und Weihnachten mit ihnen verbringen. So erlebte ich, wie zwei unterschiedliche Glaubensrichtungen nebeneinander existieren können und nicht nur das, sie wurden nebeneinander ausgelebt. Das war für mich sehr spannend, da ich selbst Christin bin.

Der indigene Urglaube an „Pachamama“ (Mutter Erde) ist bei den sogenannten Indigenas in den Anden Perus, Boliviens und Ecuadors noch weit verbreitet. Daneben existiert aber auch der von den Spaniern importierte katholische Glaube. So war es für meine Gastfamilie nichts Besonderes bzw. nichts Widersprüchliches einerseits eine Krippe mit dem Jesuskind aufzustellen und andererseits Wein auf die Erde zu schütten, um „Pachamama“ am Feiern zu beteiligen.

Auch die Brauchtümer rund ums neue Jahr, waren sehr spannend mit anzusehen.

Das Haus und besonders der Fußboden musste glänzen und wurde daher mit der Wurzelbürste bearbeitet. Eine Frucht wurde gegen die Hauswand geworfen und musste zerschellen, damit sie Glück bringe. Außerdem wurde in alle Hausecken ein Schluck Wein auf den Boden geschüttet…für Pachamama, damit das Haus geschützt sei. Schließlich lagen 12 „uvas“ (Weintrauben) auf unserem Teller, die wir nacheinander essen und uns für jeden Monat des neuen Jahres etwas wünschen sollten. Am Ende, um Mitternacht wurde dann ein kleiner „Altar“ zu Ehren Pachamamas verbrannt. Auf diesem befanden sich unter anderem getrocknete Coca-Blätter und Zigaretten…den genauen Hintergrund davon weiß ich leider nicht mehr.

Geschmückt wurde leider kaum zu Weihnachten. Ein kleiner künstlicher und kitschig wirkender Weihnachtsbaum musste ausreichen. Auch beim Essen war ich ein klein wenig enttäuscht, denn es gab natürlich keinen Gänsebraten. Aber ein Festmahl war es trotzdem… Es dauerte so lange, alles für die doch etwas größere Familie zu kochen, dass wir erst gegen Mitternacht das Weihnachtsmahl zu uns nahmen. Dafür war dieses dann sehr reichhaltig: Schweinefleisch, Salat, Kartoffeln, Kochbanane und Maiskolben.

Vier Jahre später besuchte ich meine Gastfamilie erneut. Diesmal war ich 5 Monate allein durch Mexiko und Südamerika mit dem Rucksack unterwegs und die einzige Station, an der ich bereits jemanden kannte, war die in El Alto bei La Paz. Von daher fühlte es sich das 3. Mal weg von Deutschland trotzdem fast heimisch an 😊

Was ich aus all diesen Erfahrungen mitnehmen konnte ist, dass es „nur“ Kopfsache ist, wo du dich heimisch fühlst.

Natürlich gehören einige Dinge, wie Weihnachtsschmuck, Essen, Gerüche und Musik für mich zu Weihnachten dazu und deshalb ist es auch so schwierig Weihnachten zu empfinden, wenn das alles nicht vorhanden ist.

Ich habe mir daher ein paar Kleinigkeiten einfallen lassen, wie du weihnachtliche Gefühle in der Fremde entwickeln kannst.

6 Tipps für mehr Weihnachtsstimmung fern von zu Hause

  • Weihnachtsmusik hören: die ist dank des Internets und der Streaming-Dienste, Youtube etc. ja heutzutage überall auf der Welt „erhältlich.“
  • Räucherkerzchen: gehören für mich persönlich wirklich dazu. Ich liebe einfach den Geruch und er versetzt mich gleich in Weihnachtsstimmung. Ein paar von den kleinen Kerzchen passen ganz sicher ins Reisegepäck und verleihen deinem „Weihnachten weg von daheim“ eine besondere Note.
  • Weihnachtsplätzchen backen: die Rezepte kannst du dir von deinen Lieben schicken lassen oder du suchst dir welche im Internet…bei den Zutaten könnte es in manchen Gegenden der Welt schon schwierig werden. Bei Milch z.B. in manchen asiatischen Ländern. Und andere Zutaten bekommst du vielleicht nicht in so handlicher Verpackung wie bei uns in Deutschland, z.B. geriebene Nüsse oder Mandeln. Ich hatte dennoch sehr viel Freude am Plätzchen backen und am Teilen meiner Tradition, denn in Bolivien kannten weder meine Gastfamilie noch die Kinder vom Zentrum, in dem ich arbeitete Weihnachtsplätzchen.
  • Weihnachtsgeschichten lesen oder hören: das ist dank des Internets heute auch kostenlos möglich und enorm bereichernd
  • Basteln: für mich gehört das Basteln irgendwie auch zu Weihnachten. Wenn das bei dir auch so ist, schau doch mal im Internet. Auch da haben wir heutzutage das große Glück, so viele tolle Anregungen zu finden. Und Papier, eine Schere und Leim findet sich sicherlich in (fast) jedem Land der Welt.
  • Anderen eine Freude machen: das ist für mich persönlich das absolut Wichtigste. Es muss nicht viel sein, aber Anderen eine Freude zu machen und ein wenig Licht in deren Alltag zu bringen…das ist es doch, worum es bei Weihnachten geht, nicht wahr?

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